Lothar Kosse wurde als Kind aus dem Blockflötenkurs geworfen, weil er nicht das spielen wollte, was auf dem Notenblatt stand. Er wollte weder Blockflöte spielen noch die vorgegebenen Noten. Schon als Einjähriger hatte er einen Zug zur Gitarre. Die lernte er als Autodidakt spielen. Inzwischen hat er viele Lieder geschrieben. Solche, die er selbst singt, aber auch Songs für andere. Weithin bekannt sind seine Titel „Du bist ein wunderbarer Hirt“, “Ich weiß, dass mein Erlöser lebt“, oder „Immer mehr“. Eins davon ist entstanden, als er einen krebskranken Freund begleitete. Er brauchte in dieser Situation ein Lied, das das Leid von Menschen mit der Größe und Liebe Gottes verband. Lothar Kosse ist in einem christlichen Elternhaus aufgewachsen. Seine Mutter ist inzwischen 90 und hat ihren Glauben überzeugend gelebt. Trotzdem musste er für sich selbst definieren, ob das einfach nur eine Form von Religion war, die er übernommen hatte. Mit Anfang 20 fragte er sich, was wirklich Sinn macht und was am Ende des Lebens noch relevant ist. Dabei wurde ihm klar, dass es um die Frage geht, Jesus nachzufolgen. Es ging um mehr als Erfolg als Musiker. Er wollte etwas, was auch in erfolglosen Situationen Halt gibt und trägt. Das umfasst rationales Erkennen, aber auch Gottes Präsenz erleben. Auf die Frage: Warum lohnt es sich Christ zu sein? antwortet er: Weil in uns die Sehnsucht angelegt ist, etwas zu finden, was über dieses Leben hinausgeht. Bei Geburten und bei der Begleitung von Sterbenden kommen wir an diese Eckpfeiler des Lebens. Sich unter die Hand Gottes demütigen, ist ein goldener Weg auf den Himmel zu. Den gilt es zu finden.

Lothar Kosse